Regelschemata sind grafische Darstellungen, die in der Regelungstechnik, Gebäudeautomation und Netzwerktechnik eingesetzt werden, um komplexe Steuerungs- und Regelungsprozesse zu veranschaulichen. Sie bieten eine strukturierte Darstellung von Regelkreisen, Datenpunkten und Betriebsmitteln, die zur Steuerung und Überwachung von Anlagen dienen.
Regelschemata
Funktion und Zweck von Regelschemata
Regelschemata dienen der Planung, Darstellung und Überprüfung von technischen Prozessen und Anlagen. Sie sind ein zentrales Werkzeug, um Anforderungen an Steuerungs- und Regelungssysteme zu definieren. Durch die grafische Aufbereitung wird die Kommunikation zwischen Ingenieuren, Technikern und anderen Beteiligten erleichtert. Typische Anwendungen umfassen:
- Gebäudeautomation: Darstellung von HLK-Anlagen, wie z. B. Trockenkühltürmen.
- Netzwerktechnik: Planung von Verbindungen und Reaktionspunkten.
- Industrieanlagen: Steuerung von Maschinen, z. B. Siebapparaten.
Inhalte eines Regelschemas
Ein Regelschema enthält folgende wesentliche Informationen:
- Kennzeichnung von Betriebsmitteln: Mithilfe standardisierter Kennbuchstaben.
- Symbole und Fließbilder: Nach VDI- und DIN-Normen dargestellte Elemente.
- Datenpunkte und Reaktionspunkte: Definition von Mess- und Steuerungsfunktionen.
- Netzwerk- und Regelkreise: Darstellung der Verbindungen zwischen den Komponenten.
- Referenzen: Verweise auf Dokumentationen oder weitere Planungsinhalte.
Vorteile von Regelschemata
- Effiziente Planung: Komplexe Anlagen lassen sich mithilfe von Planungssoftware wie WSCAD oder IBI-Care einfach strukturieren und visualisieren.
- Klare Darstellung: Wichtige Informationen wie Regelkreise und Steuerungsmechanismen werden anschaulich dargestellt.
- Optimierung der Ausführung: Regelschemata verbessern die Umsetzung durch präzise Vorgaben.
- Standardisierung: Durch die Einhaltung von Normen wie VDI 3814 wird die Qualität der Planung gesichert.
Erstellung eines Regelschemas
Die Erstellung eines Regelschemas erfolgt in mehreren Schritten:
- Definition der Anforderungen: Festlegung der zu steuernden und regelnden Prozessen.
- Auswahl der Betriebsmittel: Festlegen der Komponenten wie Sensoren, Aktoren und Steuerungen.
- Symbolische Darstellung: Nutzung standardisierter Symbole für die Darstellung der Anlagen.
- Planungssoftware einsetzen: Tools wie WSCAD oder IBI-Care unterstützen die Erstellung.
- Prüfung und Freigabe: Sicherstellen, dass alle Inhalte korrekt und normgerecht sind.
Anwendungsbeispiel
Ein typisches Beispiel für ein Regelschema ist die Darstellung eines Trockenkühlturms in der Gebäudeautomation. Hier werden Messpunkte (Temperatur und Luftfeuchtigkeit), Steuerungskreise (Ventilatorenregelung) und Reaktionspunkte (z. B. Alarme) übersichtlich abgebildet, um die Funktion der Anlage zu gewährleisten.
Fazit
Regelschemata sind unverzichtbar für die Planung, Umsetzung und Überprüfung von Regelungs- und Steuerungsprozessen. Durch den Einsatz von Planungssoftware und die Einhaltung von Normen wird die Effizienz und Qualität der Darstellung verbessert. Sie bieten klare Vorteile bei der Dokumentation und Optimierung von Anlagen, insbesondere in der Gebäudeautomation und Netzwerktechnik.